Montag, 13. November 2006
sonntag: fernsehen
sonntag. es regnet. im training war ich schon. auf pc hab’ ich keine lust. die bude ist geputzt. rammstein-gedichtband ist gelesen. den bekloppten kater hab’ ich auch schon gefüttert. was tun, meckerliese? äh, fernsehen?
vorsichtig nähere ich mich diesem unbekannten wesen, das nur in guten zeiten zum dvd schauen eingesetzt wird. ob er es mir verzeiht, dass er jetzt deutsches fernsehen ausstrahlen muß?

die fernbedienung in der hand, das kotzeimerchen bereitgestellt, legt sich meckerlieschen lasziv auf seine lederrecamiere. fernsehen - masochismus pur. beginnen wir mit ard und motzen wir uns sender für sender durch’s programm für andersbegabte.

sender 1: kommissar mit dickem bauch tappt im dunkeln – wie im richtigen leben
zapp!: die obergrainer hinterwäldler jammern uns einen – nur für hardcorerentner
zapp!: lindenstrasse und die pisa-studie – ursache und wirkung
zapp!: einer schießt, einer blutet und `ne tussi mit 80er jahre frisur im bh hüpft schreiend durch’s bild
zapp!: science fiction in schwarz-weiß? – unglaublich!
zapp!: schwarzer mann mit viel goldketten im weißen pelzmantel steht am pool umringt von arschwackelnden girls und spricht ganz schnell … „fuck you, motherfucker… bitch … ring my dingdong“ … ??? – ahja, viva!
zapp!: wild gestikulierend steht ein unsympath vor einer tafel auf der wörter stehen die alle auf „ding“ enden. Er brüllt: “ihre letzte chance! wie lautet das fehlende wort? na? na? so schwer isses doch nicht – 2000 euro im jackpot!- wie lautet das wort?“ – wie wär’s mit dummding?
zapp!: reservekanzler lügenbold gibt auf seine unverkennbar arrogante art sein 180stes interview zum thema: „hartz4 – chance für deutschland!“ – ich staune. der mann wird noch nicht mal rot.
zapp!: comedy show. kugelschwuchtel dirk bach im quietschbunten seidenhemdchen – mein eimer wird langsam voll
zapp!: eine nackte knetet sich die titten und stöhnt „ruf mich an, du hengst!“ – ich erkenne meine ex und bin begeistert. 12 kg abgespeckt in nur 3 monaten? Respekt! Die ruf ich an. Mein Sonntag ist gerettet J

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Donnerstag, 9. November 2006
italienisch für nachbarn
es klingelt an der haustür. vorsichtig spät motzlieschen durch den spion. es könnte ja der gebühreneintreiber von der gez sein.
Nee, viel besser. es ist mein nachbar giovanni. giovanni lebt seit gut 25 jahren in der brd und kann immer noch kein deutsch. alles was so an post bei ihm reinflattert wird von mir vorgelesen und in verwertbares kauderwelsch übersetzt.
Ich mach die tür auf und grinse. „Eh, giovanni wie gehde dir? Gehde gud?“
„Ah, bene meine freunde, isch habe midegebrachde wase fur dische aus die urlaub. binne gewese sizilia, eh.“
den kitschigen pizzateller zum aufhängen mit der landkarte von sizilien nehme ich freudestrahlend entgegen und stelle ihn zur grell beleuchteten gondel in den schrank. die reich verzierte pferdekutsche vom letzten heimaturlaub im land der cosanostrageschädigten steht auch noch drin. ich sammle so was. notgedrungen.
ich lese ihm die post von der rentenkasse vor, die mal wieder eine bestätigung vom arzt wegen seiner frührente haben wollen.
„wase die noch wolle, die ascheloche. Isch geschickde alle die papiere dort andere monat. isch werde verruckde mit diese mann. isch gehe zuruck sizilia!“
er stampft in seine wohnung und kommt mit einer flasche zurück. „aber jetze drinke erst ramazzotti – dann gehe sizilia.“
man muß sie einfach gernhaben, die mafiosi.

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Mittwoch, 8. November 2006
Schröder oder - eine million ist nicht genug
der deutsche haarfärbespezialist und ex-inkompetenzverwalter schröder hat sich von einem ghostwriter, der sich für nix zu schade war, seine memoiren schreiben lassen. selbst schreiben konnte er nicht. A) weil er dann sein pferd hätte vernachlässigen müssen (und welche gattin will das schon) und B) weil er ja die zeit braucht um sein geld aus den beraterverträgen zu zählen.

apropos – die million von der russischen gasprom zahlen wir mit jedem anwerfen der häuslichen gasfeuerungsanlage gleich mit. da heiz ich doch lieber mit den katzen aus der nachbarschaft. die brauch eh keiner mehr, denn mein bekloppter kater ist kastriert und glänzt durch unlust.

aber schon kommen wir wieder vom thema ab. was wohl in dem buch drinstehen mag, fragt ihr euch?

ich als fachfrau für leichtbrennbare belletristik habe mit hilfe von aspirin und hallowach-tabletten für euch das werk gelesen und gebe eine kurze zusammenfassung in form von kapitelüberschriften.



Kapitel 1: ich war als kind schon scheiße

Kapitel 2: das erste bier

Kapitel 3: meine erste pferdeliebe

Kapitel 4: mieses abi oder es blieb nur die politik

Kapitel 5: wozu ein schauspielstudium gut ist

Kapitel 6: vom zähmen und heiraten eines pferdes

Kapitel 7: (das ist das längste und hat deshalb auch den längsten titel)

wie man ein ganzes volk verarscht und dafür auch noch rentenanspruch erwirbt, den man gleichzeitig allen anderen kürzt

Kapitel 8: neue sozialdemokratie oder vom kopf im arsch der industrie



zusammenfassung: lesen braucht ihr es nicht, aber es heizt sehr gut.





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